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Kohlen werden zu Gold

Einst kehrte ein Lapitzer Bauer aus Penzlin nach Hause zurück. Er hatte in der Stadt Einkäufe für eine bevorstehende „Kindelbier“ gemacht und dabei kräftig einen über den Durst getrunken. So kam es, dass er bei der Rückkehr den rechten Weg verfehlte und, anstatt geradeaus zu gehen, rechts abbog und über den Grapenwerder Damm nach dem Grapenwerder wanderte. Als er dort anlangte, gewahrte er zwei Männer, die an einem Feuer hantierten. Da dachte er: „Hier kannst du dir schön deine Pfeife anbrennen.“ Er trat also an das Feuer heran und nahm sich, wortkarg wie er war, stillschweigend eine Kohle, die er auf seine Pfeife legte. Die Kohle aber wollte nicht brennen und ebenso wenig eine zweite und dritte, die er seelenruhig aufnahm. Schließlich, als er merkte, dass alle Mühe umsonst war, warf er sie verdrossen beiseite und wandte sich ab, um weiterzugehen. Da bedeuteten ihm die beiden Männer, den Quersack aufzutun, und schütteten ihm diesen bis an den Rand mit glühenden Kohlen voll. Der Bauer machte sich mit der seltsamen Ladung auf den Heimweg und kam erst spät nachts schweißgebadet in Lapitz an, wo man bereits um ihn in Sorge war. Desto grösser war die Freude, als der Heimgekehrte den Quersack öffnete und lauter blanke Goldstücke darin fand. Einige seiner Leute machten sich daraufhin am nächsten Morgen auf den Weg nach dem Grapenwerder, um an der angegebenen Stelle nach weiteren Schätzen zu suchen. Sie fanden jedoch nur drei Goldstücke, nämlich die Kohlen, die der Bauer am Abend als unbrauchbar fortgeworfen hatte

Quelle: „Die Wundereiche“, eine Auswahl Mecklenburgischer Sagen von Ruth Roggentin Petermänken-Verlag Schwerin, Veröffentlicht 1959 unter Lizens-Nr. 381/325/4/59, DDR

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