Hilfsnavigation

Blick auf Penzlin vom Mühlenberg Spiegelung
Logo natürlich Mecklenburgische Seenplatte

Die Bürgermeisterin

Liebe Einwohner und Einwohnerinnen der Gemeinde Ankershagen

Mein Name ist Sybille Galka, geb. Behrens. Ich wurde 1952 in Penzlin geboren und wuchs in Ankershagen auf. Hier besuchte ich bis 1969 die Polytechnische Oberschule, die in dem ehemaligen Schloss untergebracht war. Ich bin sehr gerne zur Schule gegangen, nicht zuletzt inspiriert durch die geheimnisvolle Geschichte dieses Gemäuers. In den Pausen suchten wir nach dem Einstieg zum unterirdischen Gang, der von der Kirche zum Schloss und von dort weiter bis nach Kratzeburg gehen sollte. In dem kleinen, heute fast ausgetrockneten Teich hinter dem riesigen aufgeschütteten Wall und neben den alten Überresten der Wallanlage suchten wir leider vergeblich nach den Schätzen des berühmt berüchtigten Henning Bradenkiels. Nach Beendigung der Schule begann ich die Ausbildung zum Verkehrskaufmann beim Kraftverkehr Waren, die ich erfolgreich abschloss. 1971 verließ ich Ankershagen und zog nach Schwedt. Hier arbeitete ich bis 1990 beim Kraftverkehr in verschiedenen Positionen. Von 1976 bis 1980 absolvierte ich ein Studium der Transportbetriebswirtschaft in Berlin. Nach der Wende arbeitete ich bei der DAK als Rehabilitationsberaterin. 2006 erfüllte ich mir meinen Traum und begann an der Humboldt-Universität ein Studium der Klassischen Archäologie, der Alten Geschichte und der Geschichte des Mittelalters. Das war zwar anstrengend, aber total lehrreich und interessant. Aufgrund der Pflege meiner komatösen Mutter und meiner Tante konnte ich das Studium leider nicht erfolgreich beenden.

2016 kaufte ich das Grundstück meiner Eltern und Großeltern zurück und wurde wieder Einwohnerin von Ankershagen. Somit war ich meiner großen, seit frühester Kindheit bestehenden Passion Heinrich Schliemann bedeutend näher. Doch auch die Belange der Gemeinde ließen mich nicht unberührt: häufig besuchte ich als Gast die Gemeindevertretersitzungen und auch der Kontakt zum damaligen Bürgermeister Thomas Will war sehr eng und konstruktiv.

Die Einwohner der Gemeinde Ankershagen wählten mich auf der Kommunalwahl am 09. Juni zur Bürgermeisterin. Nun bin ich schon einige Wochen im Amt und habe mir einen ersten Überblick über die zu lösenden Aufgaben verschafften. Bei der Lösung der ersten sind die Erfolge sichtbar: die Erneuerung des Badesteges am Mühlensee. Ich bin sicher, dass dies in wenigen Wochen dank der tatkräftigen Unterstützung der ehrenamtlichen Helfer, das Amtes Penzlin, der Müritz Nationalparkes und der vielen Spender kein Problem mehr sein wird.

Die letzte Eiszeit, die Weichseleiszeit hinterließ uns ein wunderbares und erhaltenswertes Erbe: die wasserreiche hügelige und von Toteislöchern durchzogene Landschaft, sondern verfügt auch über zahlreiche Bodendenkmale und sonstige schützenswerte Baudenkmale. Gerade wir als Schliemanngemeinde Ankershagen verfügen über zahlreiche solche schützenswerten Orte:

Unmittelbar neben der heute sichtbaren Havelquelle, die durch das Wasser der drei Havelquellseen Mühlensee, Trinnensee und Bornsee gespeist wird und gleichzeitig die Wasserscheide zwischen den zur Nordsee bzw. zur Ostsee fließenden Gewässern bildet. Der Mühlensee ist ein nicht nur bei den Ankershagenern beliebter Badesee mit dem mit Abstand bestem Badewasser der umliegenden Seen.

Zahlreiche Megalith- und Hügelgräber um die Gemeinde Ankershagen zeugen von der Besiedlung in der Bronzezeit und geben ein beredtes Zeugnis von der Anwesenheit von Menschen in unserer Heimat. Nicht nur der Heinrich-Schliemann-Wanderweg, sondern auch der Radweg Berlin – Kopenhagen zieht jährlich Tausende Wanderer, Radfahrer und motorisierte Besucher in unsere einzigartige Landschaft.

Doch auch historisch brauchen wir uns nicht verstecken:

Johann Heinrich Voß, der Übersetzer der Ilias und der Odyssee, lebte von 1769 bis 1772 auf der „Raubburg“ Ankershagen verlebte hier die dunkelsten und schwersten Jahre seines Lebens aufgrund der schikanösen Behandlung durch die Besitzer von Ankershagen, Herr und Frau von Oertzen, und seiner schlecht bezahlten Stellung als Hauslehrer. Für ihn war die Beschäftigung mit den antiken Autoren eine Flucht aus der trüben Ankershagener Gegenwart in die längst vergangene Welt Homers und bescherte uns und die Welt mit der auch heute noch besten Übersetzung der Ilias und Odyssee.

Der berühmteste und indirekt sowohl mit Henning Bradenkierl als auch mit Johann Heinrich Voß verbunden ist natürlich der berühmteste Mecklenburger: Heinrich Schliemann. Während seiner Kindheit prägten ihn die Sagenwelt mit den vergrabenen Schätzen Henning Bradenkierls, der goldenen Wiege, dem Silberschälchen in und um Ankershagen so nachhaltig, dass er später in seiner Selbstbiografie schrieb:

... „Hacke und Schaufel für die Ausgrabungen Trojas und der Königsgräber von Mykene {wurden] in dem kleinen deutschen Dorf geschmiedet und geschärft, in dem ich acht Jahre meiner frühesten Kindheit verbringen durfte.“… (HS, Ilios - Stadt und Land der Trojaner, Leipzig 1881, S. 1)

Mit unglaublicher Energie, Durchsetzungsvermögen und Ehrgeiz gelang es ihm, sich vom einem armen Pastorensohn zu einem unglaublich vermögenden Mann zu entwickeln, der sich im gesetzten Alter einem vollkommen neuen Aufgabengebiet zuwandte und von einem erfolgreichen Kaufmann zu einem anerkannten Wissenschaftler wurde. Nicht nur die Ausgrabungen in Troja machten ihn weltberühmt, mit den Entdeckungen in Mykene schenkte er nicht nur den Griechen, sondern der ganzen Welt 1000 Jahre (mykenische) Geschichte.

Engagierten Bürgern, wie Dr. Wilfried Bölke und Rainer Hilse, gelang es, alle Widrigkeiten zu überwinden und im Pfarrhaus zunächst eine kleine Gedenkstätte für den berühmten Ankershagen einzurichten. Im Laufe der Jahre wurde aus der kleinen Gedenkstätte 1980 ein weltweit anerkanntes Museum und Forschungsstätte, das mit seiner aktualisierten Dauerausstellung jährlich Tausende Besucher nach Ankershagen lockt. In dem idyllischen Pfarrgarten können Große und Kleine vom trojanischen Pferd rutschen oder gemeinsam mit Odysseus auf seiner Bireme seine Irrfahrt nacherleben oder auch nur bei Kaffee und Kuchen diesen wunderschönen Platz genießen.

Die 1991 gegründete Heinrich-Schliemann-Gesellschaft sieht ihre Aufgabe darin, die wissenschaftlichen Arbeiten der Gedenk- und Forschungsstätte mit Leben zu erfüllen, das Werk und Wirken des international bekannten Archäologen Heinrich Schliemann aktiv durch Vorträge, Exkursionen, Veröffentlichungen und Führungen bekannt zu machen und ein sachliches Schliemannbild zu vermitteln, Schliemanns Erbe zu bewahren und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Überzeugen Sie sich selbst und besuchen Sie uns. Sie sind herzlich Willkommen!

Alle beteiligten und engagierten Bürger können und sind stolz auf das Erreichte und möchten es bewahren, denn „Erben heißt nicht nur dankend annehmen, so ist auch eine Verpflichtung“. (H. A. Stoll)

Lassen Sie uns gemeinsam daran arbeiten!

Ihre Sybille Galka

Kontakt

Amt Penzliner Land
Warener Chaussee 55a
17217 Penzlin

Telefon+49 3962 2551-0
Fax+49 3962 2551-70
stadtverwaltung@penzlin.de